Nach langer Zeit endlich wieder los. Und direkt auch in einen längeren Trip, wir haben nochmal zehn Tage Urlaub und brauchen, bevor es in den Winter geht, dringend etwas Sonne. Also war unsere Planung: Auf nach Süden und damit nach Italien.
Wir wollten auf jeden Fall Venedig ansteuern, da der Platz, und nicht zuletzt auch die Stadt, inzwischen zu unseren Lieblingsplätzen gehören. Danach dann eben dahin, wo die Sonne scheint. Vermutlich etwas weiter in den Süden, und wie eigentlich fast immer, ans Meer. Also war der Plan schnell gefasst und da unser Lukas noch vom letzten Kurztrip im Hof stand (wir waren mit meinen Eltern auf einen Kurztrip in Amsterdam und Zandvoort), war auch das Meiste schon gepackt und es musste quasi nur noch die Badehose und ein paar Kleinigkeiten dazu.
Wir streben ja irgendwann an, dass wir einfach gar nix mehr dazu packen müssen und einfach losfahren können. Aber alles doppelt haben ist irgendwie nicht drin. Allein das permanente Kleidung hin- und herräumen wird uns wohl nicht erspart bleiben.
Für den ersten Stopp der Reise haben wir uns einen Turn bis nach Ingolstadt ausgesucht. Einfach nur, weil ein Freund leider daruntergezogen und erst seit ein paar Tagen dort wohnhaft ist. Was uns aber den Vorteil verschafft, ganz entspannt mit dem Womo in seiner Einfahrt rumzustehen.
Also, nach einem fünfstündigen Trip waren wir dann auch schon da, und rund herum war sie wieder da… diese voralpenländliche Idylle… die mich ja schon auf unseren letzten Reisen so verstört hat. Aber es ist eigentlich wirklich ganz schön hier, und wenn man es eben mal betrachtet, wie jemand der hier ausversehen Urlaub macht, dann könnte man auch hier stehen bleiben. Speziell eben. Die Häuser mit viel Holz und bunt und aufwendig verziert. Viele religiöse Bilder im Straßenbild, hier eine Hausmalerei oder dort ein kleiner Marienschrein am Wegesrand.
Wir waren also für den Abend in der Nähe von Ingolstadt, mitten drin in Bayern und ja, auch wenn ich mich damit schwer tu, muss ich wirklich sagen, auch Deutschland braucht sich als Urlaubsregion gar nicht zu verstecken. Wir kehrten z.B. zum Abend in ein Wirtshaus ein. Wie schon auf anderen Reisen konnten wir feststellen, dass die Deutschen sehr gastfreundlich sind. Es findet sich immer noch ein Eckchen oder man kann sich an längeren Tafeln meist einfach dazu setzen. Auch hier bekamen wir ohne Problem einen Platz in einem schönen und freundlichen Gastraum. Die Bedienung kam im schmucken Dirndl und brachte uns die Auswahl. Über das deutsche Bier muss man glaub ich nicht viele Worte verlieren. Wir bekamen sofort das hier ortsgebraute in großen Krügen. Wieder so ein schöner Umstand, den man eben als Einheimischer oft vergisst: Die Deutsche Trinkkultur ist weit über die Landesgrenzen bekannt und es ist schon bemerkenswert, dass jede Region nicht nur Ihre eigenes Bier feil bietet, sondern dass es eben auch ganz hervorragende Weine gibt und es sich, wenn man natürlich den Alkohol befürwortet, bestimmt lohnt, getränketechnische eine Reise zu unternehmen. Ob entlang der Weinstraße oder von Brauerei von Süd nach Nord, da findet jeder was.
Genauso wie wir auch etwas auf der Speisekarte fanden. Auch hier gibt es wirklich keinen Grund sich als Reiseziel zu verstecken. Schnitzel oder Gröstl vom Knödel mit Bratenfleisch oder Zwiebelrostbraten mit Bratkartoffeln. Und auch der Nachtisch reicht vom Apfelstrudel bis zum Kaiserschmarren. Alles das gab es hier zur Auswahl. Aber auch der Norden hat viel zu bieten, besten Fisch in allen Variationen. Ob Unterwegs im Brötchen oder ganz klassisch Forelle Müllerin. Deutschland macht als Reiseziel wirklich viel her und bietet eine große Vielfalt, ob kulinarisch oder landschaftlich. Das wurde schon bei diesem ersten kurzen Stopp unserer Reise wiedermal klar. Und ja, wir werden mehr und mehr ins Auge fassen, Tourist im eigenen Land zu werden und Deutschland genauer unter die Lupe nehmen. Aber jetzt erstmal weiter… Auf nach Italien. Man kann die Alpen ja schon sehen…