Etappe 2 – Nancy bis Lyon

Von Nancy nach Lyon. Gefahrene km heute 480. Gesamte Strecke 874 km.

Wir sind heute recht früh aufgebrochen um ein wenig Strecke zumachen.

Direkt zu Beginn des Tages war die erste Feststellung : Wir leben noch!! Das Wohnmobil ist nicht in der Nacht in die Mosel gerollt, wir wurden nicht aus dem Bett geklaut und man kann auch an Straßen schlafen. Nur der Schulbus und die dazugehörige Schulglocke beendet aprupt um sieben die Nacht.

Die zweite Feststellung war etwas ernüchternd…löslicher Kaffee bringt es leider nicht. Auch wenn die Werbung da noch soviel verspricht und Abenteuer anpreist. Erst wann man den zweiten Beutel dazu kippt schmeckt es nach etwas mehr als schmutzigem Wasser. Das ist definitiv noch Verbesserungswürdig!!

Wir wählten für den heutigen Etappenabschnitt die Bundesstraßen, da wir keine Maut zahlen wollten und es auf der Bahn dank Stau auch nicht wirklich schneller geht.

Das hat verschiedenste Vor- und Nachteile.

Zu den Vorteilen: Man hat die Straße die meiste Zeit für sich allein, sie ist erstaunlich gut geteert und spätestens alle 700m durchfährt man ein kleines, sehr hübsches Dorf! Von denen übrigens jedes eine echt alte Kirche oder Kloster besitzt, und die Fassaden der Häuser könnten selbst die Fassadenbauer im Phantasialand nicht besser hinbekommen.

Viel interessanter für zwei Deutsche auf der Durchreise ist, dass jedes dieser Dörfchen, auch wenn es noch so klein sein mag, mindestens zwei McDonalds Filialen besitzt, von denen keine mehr als fünf Minuten von deinem aktuellen Standort entfernt ist! Egal wo und in welchem Dorf du dich gerade befindest!!

Nach einem kurzen Einkaufsstop kurz nach Dijon wechselten wir dann den Fahrer und prompt änderte sich die Strecke und die offensichlichen Nachteile waren nun allen klar. Nicht nur das alle 700 m ein Dorf kommt, in dem man seine mühsam im Gegenwind erkämpfte Reisegeschwindigkeit herrunterbremsen muss, nein, es kommt auch noch alle 200m ein Kreisverkehr. Und dann wieder einer und noch einer. Wir sind sogar von einem Kreisverkehr in einen Kreisverkehr abgefahren… Obwohl unser armes Navi ja gar nichts dafür konnte hätten wir es bei jeder Ansage „in 150 m durch den Kreisverkehr ….“ echt aus dem Fenster werfen können.. Anschreien hat es dann aber auch getan! Das Arme Ding…

Es hat darauf hin auch beschlossen uns auf die Stadtautobahn zu führen, wir hatten Lyon erreicht.. Die Straßenplaner von Lyon waren entweder geisteskrank oder besoffen, anders lässt sich das hin und her über Brücken und Zubringer, durch Tunnel inklusive Auf- und Zufahrten, diese ganze Chaos nicht erklären. Dazu kommen noch geschätze 50 Millionen Franzosen auf dem Heimweg, Rushhour… das konnte nur eins bedeuten, wir standen im Stau!

Toll so Autobahnen! Dadurch verschob sich unser Zeitplan so, dass wir es nicht mehr rechtzeitig zum gewünschten Standplatz schaffen konnten, Also musste eine Alternative her. Diese war auch schnell gefunden und ins Navi eingetippt. Also in den Stau, Abfahrt erwischen und wieder zurück durch das Auf und Ab und das Kreuz und Quer von Lyons Straßen um dann keine 10 Minuten später auf einem echt netten Campingplatz unterzukommen. Wir parken unsere Emma (so heißt unser Mobil inzwischen) unter ein paar Bäumen und konnten gerade noch sehen, wie die Sonne über Lyon untergeht.

und das Tollste an dem Platz? Wir haben Strom!! Also erstmal Kaffeemaschine raus und richtigen Kaffe gemacht und dann schön mit ner Tasse vorm Wohnmobil stehen und Leute gucken.

Morgen geht´s weiter und wir freuen uns über jeden Kommentar 🙂