Eksjö war nach Katthult unser nächster Übernachtungsplatz. Eksjö liegt mitten in Småland und ist ein kleiner, wirklich hübscher Ort. Zumal sich das Besondere daran nicht auf den ersten Blick erschließt. Das ich den Namen übrigens jetzt so flüssig schreiben kann erfordert viel Konzentration, denn anscheinend ist Eksjö von der Buchstabenkombination so abwegig für unsere Gehirnwindungen, dass wir ständig die Tuchsbaben wervechselt haben!! Mal hieß es Eskjö, dann wieder Eksjö oder Eskljö auch Elksjö war möglich… Also, richtig heißt der Ort Eksjö (und selbst das musste ich jetzt ablesen ? ) Schon nicht so einfach dieses schwedisch. Man kommt überall hervorragend mit Englisch zurecht, allerdings will man ja auch ein wenig mitnehmen von dem Land in das man reist und da halte ich es auch nur für höflich zumindest den Versuch zu unternehmen, sich einige Brocken Schwedisch für den Alltagsgebrauch zu zulegen.
Also, Eksjö ist auf jeden Fall ein wirklich schmuckes, buntes Städtchen. Die kleine Altstadt neben dem Kirchplatz strahlt in bunten Farben. Die meisten Häuser sind aus dem 16. und 17. Jahrhundert und stehen komplett unter Denkmalschutz. Nachdem wir erst etwas ziellos umher geirrt sind haben wir uns dann doch mal getraut hinter eine der großen Türen zu blicken. Dahinter öffnen sich so genannte Gården, also Innenhöfe. Die sehr gepflegt und ein wenig verwunschen wirkenden Höfe zeigen wie es hier mal ausgesehen haben könnte und man kann es sich direkt vorstellen, wie in dem einen Hinterhof des Bäckers das noch warme Brot zum Abkühlen stand oder in der Destille einen Hof weiter die Äpfel von den umliegenden Feldern gebracht wurden. Auch Goldschmiede und Wäschereien gab es hier. Heute werden in den Innenhöfen oft Kunst, meist in Form von Skulpturen, gezeigt. Kleine Schildchen an den Häusern erklären für was oder von wem der jeweilige Gården genutzt wurde.
In einem Hof steigt uns plötzlich ein unglaublicher Duft nach frischem Kaffee und frischem Brot in die Nase… Wir gehen einmal um das Haus herum und stehen vor einer Bäckerei. Nichtsahnend betrete ich den Laden und eine freundliche Schwedin begrüßt mich mit einem „God Dag!“ Ich kann den Gruß gerade so erwidern. Auf die Frage was ich den möchte steh ich erst mal schulterzuckend da… die Auslage ist so gewaltig und alles riecht verdammt gut. Die Entscheidung fällt zu, wie sollte es in Schweden anders sein, einer Kanelbulle (Zimtschnecke) und einer Zuckerbrezel… als ich wieder draußen bin hat sich herausgestellt, dass dies der „Beste Bäcker Schwedens“ ist. Lennarts Konditori!! Also zumindest laut dem White Guide, dem Gourmetführer für die nordischen Gefilde. Hier wurde diese kleine Bäckerei mit angeschlossenem Café mehrfach in den letzten Jahren ausgezeichnet.
Während wir zurück zum Lukas schlendern, lassen wir uns die Sonne noch ein wenig auf die Nase scheinen und dabei die gebackenen schwedischen Köstlichkeiten auf der Zunge zergehen. Eksjö, den Namen sollte man sich wirklich merken….
Hmm zum Frühstück eine Zimtschnecke, lecker !