Ein guter Start in den Urlaub oder le Trottinette


Ja, wir haben es getan. Wir haben uns so ein Ding gekauft. Einen elektrischen Tretroller. Eigentlich wollte ich jetzt ne ganz tolle Story erzählen, warum, weshalb und unter welchen Umständen wir das getan haben, aber wat solls. Warum lang drum herum reden. Einfach weil wir es können und Bock drauf hatten. Wir sind am Montag zu unserer inzwischen vierten Frankreich-Tour aufgebrochen.
Als erstes machen wir halt auf einem kleinen Campingplatz in Dünkirchen. Eigentlich wollten wir nur einen Stellplatz, aber da das Navi sich mit der Beschilderung nicht ganz eins wurde stehen wir nun hier. Zu allem Überfluss heißt der Platz auch noch „le Licorne“, also „Das Einhorn“. Schon die ganze Rezeption ist voll mit gemalten, gebastelten oder plüschigen Einhörnern in allen Farben des Regenbogens. Na, wenn das kein guter Start ist. Wir bekommen einen super schönen Platz und nachdem alles fest verzurrt ist, machen wir uns auf den Weg, um uns ein wenig die Beine zu vertreten und auf die Suche nach etwas Nahrung. Wir gehen den angewiesenen Weg in Richtung Strand. Erst durch ein kleines Tor und dann durch die Dünen und Zack werden wir fast von einem kleinen rothaarigen Mädchen mit einem Fahrrad überfahren. Das Schild am Ausgang der Dünen war eindeutig: Vorsicht Fahrrad! Wir stehen nun mitten auf einer langgezogenen Promenade und orientieren uns nach links, Richtung Stadt. Es ist schon komisch mit diesem Womo-Urlaub. Man fährt ein paar Stunden und dann ist man wo anders und kann abschalten. Am Strand entlang spazieren wir erst bis zu einer kleinen Eisdiele und setzen uns dann sehr zufrieden mit unserem Tag auf einen Bank der Promenade. Hier rollt einer dieser Roller an uns vorbei, ganz entspannt. Schon cool so‘n Ding.
Wir gehen weiter über die im abendlichen Sonnenlicht doch gut gefüllte Promenade. Etwas weiter hinten ist laute Musik zu hören. Hämmernde Beats und dazu laute Rufe: Un, Deux, Troi!! Encore! Ein riesen Freiluft- Zumba-Kurs gibt sich hier die Ehre. Ca. 100 Menschen stehen auf einem Platz und steppen und tanzen um die Wette mit den sehr motivierten Vortänzern auf der Bühne UN!, DEUX! TROIX! ENCORE! War da nicht was mit Corona und so?? Na wir sind froh um jedes Stück Normalität und haben uns Frankreich ja nicht umsonst ausgesucht. Sehr geringe Zahlen und gute Gesundheitsvorsorge. Die haben das hier ganz gut im Griff. So nun genug mit diesem Thema.
Wir gingen in eine Friterie, denn wie der geneigte Leser ja weiß, in Dunkerque, gleich neben Bergues, da wohnen die Ch‘tis und also wasch schols da anderesch geben alsch eine gute Fritte und eine Frikandelle, Tschipfel!? Sehr zufrieden nehmen wir dann Platz auf der Promenade.

Im Sonnenuntergang am Strand Fritten essen ist wirklich kein schlechter Start für den Urlaub. Und da der Campingplatz so nett ist und die Umgebung so viel her gibt beschließen wir morgen noch nicht direkt weiter zu fahren, sondern noch zu bleiben und uns Dunkerque noch in Ruhe anzusehen. Wieder zurück an unserem Lukas tun uns ganz schön die Füße weh. Denn mal eben hin und wieder zurück waren dann auch knapp 5 Km . Wie schön wäre es doch, wenn man so kleine Strecken an den Promenaden mal eben mit einem Gefährt hinter sich bringen würde. Diese Roller sind schon nice und eigentlich auch für so ein Womo echt praktisch. Einfach zusammen falten und ab in die Garage. Naja es gibt da noch ein offenes Geburtstagsgeschenk…. Wir können ja morgen mal gucken was die in einem der nächsten Centre Commercial kosten und dann…
Am nächsten Morgen sitzen wir nach dem Frühstück in einem Bus der uns einmal quer durch Dünkirchen fährt um in einem riesen Sportgeschäft zuzuschlagen und die um 30% reduzierten E-Scooter zu kaufen… Es hat uns dann doch die ganze Nacht nicht losgelassen und irgendwie wollten wir das dann doch gerne noch haben und dann gibt es das vorgezogene Geburtstagsgeschenk eben jetzt… den ganzen restlichen Tag verbringen wir damit, die noch eingepackten Scooter wieder mit dem Bus 45 min durch die Stadt zu unseren Campingplatz zurück zu fahren. Dort angekommen werden die Scooter natürlich ausgepackt und aufgeladen. Danach erst ein paar kleine Probefahrten rund um unser Womo.

Alles in Ordnung, die anfänglichen Wackler werden immer weniger und dann ab geht’s. Bereit für den Abend machen wir uns auf zur Promenade. Wir fahren ein ganzes Stück weiter als wir am Vortag gelaufen sind, einfach, weil es sich so nice und entspannt fährt. Der leichte Fahrtwind und die untergehende Sonne. Wir suchen uns eine nette kleine Bar an der Promenade, klappen unsere Scooter unter den Tisch und begießen unsere neuen Spielzeuge mit einem kräftigen Kirschbier. So kann der Urlaub doch beginnen. Ein sehr guter Start und morgen werden wir weiter fahren um es endlich mal in die Bretagne zu schaffen, einen Landstrich, den wir bisher immer ausgelassen haben.
Den kleinen Unfall am Ende des Abend mit dem Scooter aufgrund von viel Übermut wollen wir hier nicht unerwähnt lassen. Aber alles halb so wild, ein paar Schrammen gehören zum Einfahren wohl dazu.
Also bis zum nächsten Eintrag
a bien tot