Ja, also wir fuhren nun so schnell uns der Rückenwind schieben konnte. Das erste Ziel das wir anfahren wollten war Landskrona. Eine wirklich mal etwas andere Stadt. Mit einer sternförmig gebauten Zitadelle aus dem 16. Jahrhundert und einem fast ebenso alten Dom. Wir fanden auch nach einigem Suchen eine Parkplatz der großgenug für den Lukas gewesen wäre… aber dann, naja, leider hatte das Sturmtief mit Eisregen uns die ganze Zeit fest im Griff und sind wir doch mal ehrlich, auch wenn eine Stadt noch so schön ist… niemand würde bei 5 Grad Außentemperatur und stürmischen Eisregen, der einem wie bei der Icebucket-Challenge frontal ins Gesicht geschleudert wird, gerne sein Haus verlassen um in einer Stadt, die er nicht kennt, umher zu irren und nach Dingen zu suchen, von denen man jetzt noch nicht weiß, ob man sie sehen will, oder? Also, nach langem Hin und Her mussten wir Landskrona dankend ablehnen und entschlossen uns dann doch noch etwas weiter bis auf den uns bereits bekannten Stellplatz nach Malmö zu fahren.
Der Wind drückte den Lukas ganz schön und das doch sehr flache Land bot auch keine Möglichkeiten sich zu verstecken und trug so nicht sehr viel zur Verbesserung der Situation bei. Auch unsere Scheibenwischer taten ihr Bestes, um wenigstens mal für kurze Momente eine klare Sicht vorweisen zu können. Mit viel Anstrengung erreichten wir den Stellplatz in der Marina in Malmö. Noch einige Zeit mussten wir den plästernden Regen (meine Schreibfehlererkennungssoftware verrät mir, dass das Wort wohl eher platt ist und nicht allerseits bekannt sein dürfte… äaaah, den stark, in heftiger Folge auf das Wohnmobil einschlagenden Regen, mit großer Wassermenge…) aushalten. Doch dann fiel anscheinend Thor, Sohn des Odins, ein, dass das unsere letzten Momente auf schwedischem Boden sind und er wollte uns anscheinend so doch nicht gehen lassen. Also sammelte er die Donner und Regenwolken ein und schenkte uns zum Abschied noch einen wunderbaren Sonnenuntergang an Malmös Küste.
Nun, da wir um Schwedens Süden einmal rum sind und kurz davor stehen dieses Land zu verlassen, was bleibt uns noch zu sagen: Schweden lohnt sich auf jeden Fall. Und ja, es sieht so aus wie im Katalog. Ob im Ikea- Katalog oder im Reisekatalog. Keines meiner Fotos ist gefaked. Überall rote Holzhäuschen mit weißen Verzierungen und viele Felder, freies Land, Seen und Flüsse. Es gibt viel Wald, dunklen Tannenwald und wunderschönen, sonnendurchfluteten lichten Birkenwald. Die Geschichten von Trollen, Harpyien und Kobolden sowie kleinen schwedischen Kindern auf Sommerwiesen kommen einem sofort in den Sinn, wenn man sich diese herrliche Landschaft beguckt.
Die Schweden sind ein sehr nettes und ruhiges Volk. Leben und leben lassen; und sehr unaufgeregt. Es ist genug für alle da und dazwischen noch reichlich Platz zur freien Entfaltung. Der Schwede liebt die Kunst und das Handwerk, sei es Glas, Ton, Holz oder einfacher Blumenschmuck. Die einfachen Dinge machen es in Schweden schön. Also genau das, was wir im IKEA so gerne kaufen. Skandinavische Sachlichkeit in Bonbon-Farben. Es ist wunderschön hier und all das zusammen genommen bleibt uns nur eins zu sagen: Tack så mycket , Sverige!! Wir kommen gerne wieder! Dann vielleicht im Sommer, wenn deine weiten Wiesen blühen.