Diese Frage sollte eigentlich keinen verwundern und trotzdem muss ich bei dieser Frage oft schmunzeln.
Vor allem, wenn ich die Frage während der Ausübung meines Jobs bekomme.
Ich arbeite im sozialen Bereich. Also mit Kindern und Jugendlich jeglichen Alters und gestalte mit diesen ihren Alltag. Sowohl in der Woche, aber vor allem auch an den Wochendenden und in den Ferien sind wir da und machen Aktionen, Ferienprogramme und Freizeiten. Oft schon wurde mir zu Beginn einer solchen Maßnahme ein schöner Urlaub gewünscht. Wer aber schon einmal ein Zeltwochenende mit 15 zehnjährigen Kindern oder eine 14-Tägige Jugendfreizeit mit 40 zwölf- bis siebzehnjährigen Jugendlichen verbracht hat, wird mir zustimmen, dass das durchaus anstrengend ist.
Ich bin mit vollem Herzblut bei meiner Arbeit und begleite die Kids und meine
ehrenamtlichen Teamer durch diese Zeit, was manchmal einfach auch so gut wie
24 Stunden / 7 Tage die Woche bedeutet. Da amüsiert es noch umso mehr, wenn ich
von einen jungen Mädchen am letzten Wochenende beim Frühstück die Frage gestellt bekomme: „Was machst du eigentlich beruflich?“
Ob Urlaub oder beruflich, beides also reine Ansichtssache.
Im Urlaub macht man nur was einem Spaß macht. Ab besten noch mit den Menschen,
die einem nahestehen und einem guttun. Man entdeckt neue Orte und lernt neue Dinge.
Und im Beruf?
Da hat man die Dinge, die man nun mal tun muss. Man kann es sich eben nicht einfach aussuchen, wann, wo und mit wem man seine Zeit verbringt.
Das Gute scheint zu sein, dass es bei mir sowohl für Beteiligte als auch Außenstehende manchmal gleich aussieht.
Die einen halten es für Urlaub, andere fragen sich, was ich beruflich mache.
Es ist also irgendwie sehr ähnlich. Jetzt wo ich wieder mit dem Womo unterwegs bin und mir den Wind der französischen Küsten um die Nase wehen lasse, werde ich neue Dinge entdecken, Sachen ausprobieren und Orte erkunden, manchmal werden auch Dinge dabei sein, die man machen muss. Abwasch oder die Reinigung der Campingtoilette zum Beispiel.
Alles zusammen wird es aber ein langverdienter Urlaub, auf dem ich einfach mal abschalten möchte.
Um später wieder an meine Arbeit zu gehen, und es sich für andere wie Urlaub
anfühlen zu lassen.
Also seid dabei und reist mit mir an den Küsten Frankreichs entlang, vom Atlantik bis ans Mittelmeer, soweit uns der Wind treibt.
a bien tot
