Willkommen bei den Sch´tis

Scho da wären wir alscho. Gefahrene km: 3260!! Ganz sön viel!

Und am nördlischten Tschipfel von Frankreisch angekommen, in Nord-pas-de-Callais. Genauer in Bondues, etwasch oberhalb von Lille.
Und wir müschen schagen, die Vorurteile schtimmen nur tschum Teil. Dasch Wetter ischt total sön.. Ähhm So, damit mich nun überhaupt noch einer versteht werde ich das mal ohne Sch´tis-akzent schreiben.
Also, wir hatten es ja heut nicht weit bis Nord-pas-de-Callais. Wir streiften kurz die Picardie und schon waren wir mittendrin. Man muss sehr aufpassen, denn es ist nicht sehr groß. Sonst steht man schon in Belgien und hat nix gemerkt. Die Gegend hier ist wirklich hübsch, so eine Mischung aus dem Bergischen Land und Holland, nur irgendwie französisch.

Aber das erste, was wir gesehen haben, als wir die Regionsgrenze überfahren hatten war: Na? Richtig, eine Chti-Bierfabrik und eine Frittenbude am Straßenrand… Die stehen hier alle 500m. So ähnlich wie im Süden der McDonalds.


Was mich aber zu einem Thema bringt, dass uns schon eine gewisse Zeit beschäftigt, aber noch keinen richtigen Platz gefunden hat, nämlich was die Franzosen so essen… Ja, ein McDonalds findet sich hier immer und ein kleiner Laden in dem man sein „pain“, also sein Brot, hier tatsächlich größtenteils Baguette, kaufen kann auch. Aber was essen sie wirklich? Froschschenkel sagt man so, aber das wird wohl tatsächlich nur in ausgewählten Restaurants in Paris der Fall sein. Nein, wenn man in Frankreich (und wir können behaupten inzwischen da fast überall mal gewesen zu sein) durch die Supermärkte streift und in die Regale schaut, gibt es ein paar Sachen, die die Franzosen anscheinend lieben.

Zum einen : Käse! Ok, das war zu erwarten, aber die schiere Masse an verschieden stinkenden, vornehmlich Weichkäsesorten erschlägt einen fast genau so wie die Gerüche an eben besagter Käsetheke.
Und das Zweite kostete dann auch uns ab und zu etwas Überwindung es uns genauer anzusehen. Sie essen Tiere! Damit meinen wir nicht das Fleisch einer Kuh oder Schwein, was ja durchaus auch bei uns den Weg auf den Teller findet, non non, der Franzose mag anscheinend die Innereien und sonstige Teilstücke, die man bei uns vor Jahren wohl auch mal gegessen hat, die heute aber eher der Fifi bekommt. Also Hirn z.B., am liebsten vom Schaf und Schweineohren und Zunge, Herz, Leber. Alles fein säuberlich in der Theke ausgelegt. Schwein wird man mit Ausnahme der Ohren und Zunge hier recht wenig finden. Das meiste Fleisch ist Schaf bzw. Lamm, dann noch etwas Rind und viel Huhn und in den Küstengebieten natürlich vor allem Muscheln und Fisch, hier bevorzugt Aal. Was man bei uns ja auch oft bekommt scheint hier ein Frevel zu sein. Wenn man mal ein Stück einfaches Fleisch kauft, gibt es das hier nur Natur und keinesfalls, wie fast in jedem Supermarkt bei uns üblich, gewürzt oder mariniert. Einfach pur und es wird auch am liebsten so gegessen, einfach ohne alles. Eine andere Darreichungsform von Fleisch bzw. tierischer Innereien sind Pasteten und Sülzen. Die gibt es selbst im kleinsten Tante Emma-Laden, im kleinsten Dorf, auch wenn die sonst nix an Fleisch haben. Sülze geht immer!! Ich hab da nicht soo genau hingeschaut, um zu erahnen was da so alles drin verarbeitet ist, das ist mir dann doch zu abgedreht.
Da loben wir uns doch die guten Sch´tis die uns mit ihrer Vorliebe für Fritten sehr sympathisch sind.

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