Man wacht morgens auf, weil es so gegen zehn Uhr einfach zu warm wird in unserm Lukas um weiter zu schlafen. Draußen über den Dünen steht die Sonne schon hoch am Himmel und die Vögel zwitschern leise, also nichts wie raus aus den Federn und ab nach draußen. Auf der Suche nach einem französischen Frühstück einfach auf die andere Straßenseite geschlendert und hier findet sich auch gleich eine hübsche französische Bäckerei. Doch oh Schreck…!! Die Croissants sind alle… was machen wir denn da? Na gut, wir wollen hier ja an einem Montagmorgen keinen Aufstand machen… ein Pain ou Chocolat tuts dann eben auch… ist halt Montag, da muss man mal Abstriche machen, ihr kennt das. Dafür aber noch in Apfelteilchen dazu! So! Dann ein freundliches Au revoir und auf die Sonnenbrille und ab zum Strand. Und was macht sich besonders gut zu französischem Gebäck? Richtig!! Wir bekommen unseren Cappuccino in der Strandbar und genießen dabei die Aussieht auf den menschenleeren Strand und die langsam einsetzende Flut.
Die frühe Sonne wärmt uns für ca. anderthalb Stunden richtig durch, dann raffen wir uns auf doch noch ein wenig was zu tun. Ist ja schließlich Montag und die Smartwatch hat auch schon gemeckert, dass wir zu lange inaktiv waren. Also zurück zum Lukas und das nächste Etappenziel rausgesucht. Stellplatz ist schnell gefunden. Strom sollte er haben, da wir mal alles aufladen wollen und noch mal Meerblick soll es sein… Veulettes sur Mer! Klingt gut und liegt auch innerhalb des entspannt zu erreichenden Radius. Wir haben das nach der ein oder anderen Tour mal für uns festgestellt, dass alles was länger als ca.5 Stunden Fahrtzeit hat dann doch eher anstrengend ist.
Also gut, ein neuer Plan ist gefasst, aber bis wir unseren schönen Stellplatz in den Dünen verlassen müssen, haben wir noch etwas Zeit. Wir gehen daher in die Brasserie schräg gegenüber, noch etwas zu Mittag essen und packen dann unsere sieben Sachen zusammen. Die Überlandstraßen lassen sich in Frankreich ganz entspannt und problemlos fahren. Da die Nutzung der Autobahn hier mitunter sehr teuer werden kann empfiehlt es sich einfach auf die Nebenstraßen auszuweichen. Erstens zahlt man nichts und zweitens sieht man einfach mehr von Land und Leuten, wenn man durch die ganzen kleinen Dörfchen fährt. Doch Obacht! Ihr solltet vorher eurem Navi die Maße eures WoMos mitteilen, da die Sträßchen in den kleinen Dörfern doch manchmal sehr eng werden können und dann umzudrehen kann manches mal zu Komplikationen und Schweißausbrüchen führen. Das durften wir auf unserer ersten Rundreise durch Frankreich schon ausprobieren. Nun wissen wir Bescheid und fahren locker durch die französische Landschaft, schon voller Vorfreude auf unseren neuen Übernachtungsplatz.
Veulettes sur Mer ist schon bei der Anfahrt atemberaubend… es öffnet sich plötzlich dieses Tal und gibt den Blick frei auf das Meer und die weißen Steilküsten, die das Städtchen rechts und links säumen… es wirkt alles sehr spannend und erinnert mit den alten, windschiefen und einzigartigen Häuschen stark an eine alte Folge der fünf Freunde und die Pirateninsel oder ähnliches. Der noch leichte Nebel, der wohl vom vergangenen Regen noch über dem Wasser steht tut sein Übriges zu dieser Stimmung. Wir suchen unseren Platz im etwas rückwärtig gelegenen Teil des Städtchens und schlendern, nachdem wir den Lukas bereit zum Verschnaufen gemacht haben, zur Hafenpromenade…
Die Kalksteinfelsen sind schon ein Blick wert und auch der grobe Kiesstrand lädt zum Entdecken ein. Nach einiger Zeit suchen wir eine Terrasse eines der Restaurants am Ort auf. Denn es ist über all dem Spazieren und Entdecken schon Abend geworden. Und während wir also auf der Terrasse unser Abendessen und zum Schluss noch einen Kaffee genießen und dabei hinaus aufs Meer schauen, welches nun in leichten Pastellfarben in die Nacht übergeht, denken wir so bei uns… für sonnen Montag, war das eigentlich kein schlechter Tag ?