Nach unserer Übernachtung in der Marina schlenderten wir noch ein wenig durch Århus. Mit “Den Gamle By“, dem alten Stadtkern, der heute ein Freilichtmuseum in mitten der Stadt ist, ist diese wirklich sehenswert. Da leider unser Kameraakku vergessen wurde zu laden müsst ihr euch die Bilder dazu jetzt vorstellen oder, wie wir jedem nur empfehlen können, selber einmal hierherfahren und dieses wirklich schöne Städtchen, das zu allem Überfluss dieses Jahr auch noch Kulturhauptstadt Europas ist, einmal ansehen. Nach einem Bummel durch die City zieht es uns dann aber doch wieder zum Lukas. Nicht nur der erneut startende Regen, sondern auch das abendliche Ziel lassen uns vorwärtsstreben. Es geht nach Norden und dann einmal quer durch die dänische Landschaft zum Limfjord. Dort setzen wir bei Struer mit der kleinen Fähre über und sind wieder auf dieser wunderbaren kleinen Insel!! 7,5 km lang und 1,5 km breit. Venø!!
Vielmehr Landmasse brauchen wir gerade nicht. Die reetgedeckten Häuser ducken sich in den Dünen und eine geteerte Straße durchzieht die Insel der Länge nach. Hier waren wir zusammen vor 18 Jahren und man kann dazu sagen was man will, diese Insel hat sich zum Glück kein Stück verändert. Hier scheint einfach die Zeit stehen geblieben zu sein. Wir durchqueren die Insel bis zum kleinen Bootshafen und sind sehr erstaunt und glücklich, dass es hier tatsächlich die Möglichkeit gibt, mit Stromanschluss für unsern Lukas zu stehen. Wir sind hier ganz allein und stellen unseren Lukas daher quer zur Kaimauer und schauen hinaus aufs Wasser, der Sonne beim Untergehen und den Wellen beim Spielen zu.
Am nächsten Morgen erkunden wir die kleine Insel noch mit den Rädern. Erst das Häuschen Firbjergsande und dann den Badestrand mit einer herrlichen Aussicht in den Fjord. Ein Duft von Wasser und Kiefernwald liegt in der Luft. Auch das Wetter meint es gut mit uns und schenkt uns zu dieser Trauminsel ein paar Sonnenstrahlen.
Schon am Abend kam uns der Gedanke… Wenn wir jetzt den Fährmann bestechen, dann hat uns nie jemand hierherkommen sehen und wir bleiben einfach da. Auf dieser Insel im Limfjord.
Aber wir haben uns dann doch aufgerafft und sind gegen Mittag dann zurück zur Fähre gefahren. Fährmann müsste man sein. Eigentlich ein toller Job. Man fährt mit seinem Boot hin und her, trifft jeden Tag Leute, manche dann auch mehrfach, und ist irgendwie der Wächter am Zugang zur Insel. Premium Türsteher, quasi! Ich glaube, wenn man wissen will, was gerade auf so einer Insel los ist fragt man am besten ihn. Natürlich sollte man dann keine Ambitionen als Hochseekapitän haben, aber jeden Tag hin und her zu fahren und abends dann in sein kleines Inselhäuschen zurückzukehren und genau zu wissen, wer nun alles auf der Insel ist und was man so gemacht hat, ist bestimmt auch ein gutes Ruhekissen.
Wir haben den Auffenthalt auf Venø jedenfalls sehr genossen und eigentlich sollte man diesen kleinen dänischen Geheimtipp auf der Landkarte gar nicht verraten. Also wenn Ihr mal wieder im dänischen Struer seid, einfach weiterfahren, es gibt hier nichts zusehen…