Also wir wollten Sonne, Strand und Meer, daher gab es für uns nur ein Ziel: Capbreton . Kurz vor der spanischen Grenze, liegt der Stellplatz direkt an den Dünen. Es ist eher ein Parkplatz mit Stromanschluss, aber eben direkt in den Dünen und bei dem Sonnenschein, der uns empfängt alles was wir brauchen. Es verschlägt uns direkt morgens an den Strand und dort bleiben wir einfach und sehen den Surfern beim spielen mit den Wellen zu. Irgendwann halten auch wir es nicht aus und müssen in den Atlantik. Zum einen zur Abkühlung und dann einfach diese Weite. Es ist einfach herrlich und der Atlantik hat unglaublich viel Kraft.
Nach dem wir uns von der Sonne haben trocknen lassen, werfen wir noch den Grill an und sitzen noch lange am Lukas und hören dem Meeresrauschen zu. Am nächsten Morgen ist es uns eigentlich klar, was am Vorabend noch nur ein Gedankenspiel war. Wir bleiben einfach hier. Es ist genau das was wir wollten: Sonne und Strand und einfach sein. Ob es diese leichter Easy- Living- Mentalität der um uns herum übernachtenden Surfer ist, man weiß es nicht, aber wir lassen uns anst
ecken und wollen einfach keinen Stress und einfach bleiben im Hier und Jetzt. Wäre auch für das gesamte Leben eigentlich ne schöne Sache, einfach mal entschleunigen und bleiben. Genießen das was ist.
Wir frühstücken also in der Morgensonne unsere Croissants und überlegen wie wir nun am enspanntesten Nichts tun. Da wir gestern schon so verleibt den Surfern zugesehen haben, ist da dieser verrückte Gedanke: man könnte ja mal ins Dorf radeln und sehen ob man nicht ein Bodybord für kleines Geld erstehen kann um ebenfalls ein wenig im Atlantik mit den Wellen zu toben.
Also radeln wir gemütlich ins Dorf. Hier alles ziemlich easy und auch nicht weitentfernt. Wir sind etwas verwundert über die sprunghaft ansteigende Anzahl von Menschen. Aber das Geheimnis lüftet sich mit passieren des Ortsschildes; es ist Flohmarkt!!! Ach wie schön! Da müssen wir natürlich hin. Also flugs die Räder festgemacht und dann schlendern wir durch das bunte Gedränge. Jeder Antiquitätensammler hätte hier seine wahre Freude. Es wird alles angeboten was der heimische Dachboden so hergibt: von alter Kleidung über Bücher Platten, Spielwaren aber auch Bilder , Zinnfiguren, Porzellan und Nippes in jeglicher Form. Ein buntes Gewirr aus Stimmen und Sprachen; Französisch, Englisch, Spanisch, Deutsch, … alles murmelt munter durch einander und wir lassen uns treiben. Unser Auge fällt auf eine „alte Zierwaffe“ mit metallenen Beschlägen und uns als Rollenspielfans und mit eben solchen Freunden, fällt auch direkt jemand ein, der die zur Komplementierung seines Kostüms gebrauchen könnte… hmm nur wie handelt man da jetzt auf französisch?? Also einfach mutig voran… wie viel würde ich ausgeben… und dann geht es auch los und eh ich mich versehe habe ich das begehrte Stück gekauft und sowohl ich als auch die Verkäuferin sind zufrieden. Sehr gut… erfreut schlendern wir weiter und finden einen gut erhaltenen und passenden Neoprenanzug und tatsächlich auch ein Bodyboard und erstehen beides sehr überrascht für kleines Geld! Sehr glücklich und zufrieden stoßen wir dann noch auf dem Marktpatz von Capbreton in einem kleinen Café an und radeln dann zurück.
Der neue Wetsuit und das Bodyboard müssen natürlich sofort ausprobiert werden. So stürzt er sich gleich in die Fluten und nach kurzer Zeit ist nur für Eingeweihte zu erkennen, wer da noch ganz am Anfang seiner Surfingkarriere steht. Als er nach einer halben Stunde wieder raus kommt ist er tatsächlich ganz schön geschafft aber ein echter Beachboy. Mit dem Strohhut und den vom Wind und Wasser zerzausten Haaren bleibt er dann auch weiterhin einer dieser Surfertypen, die eben sehr entspannt neben ihrem Camper oder später am Strand mit Gitarre den Tag ausklingen lassen. Es ist so easy hier glücklich zu sein und wir bleiben auch diese Nacht einfach noch hier…
Erst als wir am Montagmorgen vom Regen geweckt werden, beschließen wir dann weiterzufahren und so schön es hier auch ist und so gerne wir auch bleiben würden, die Heimreise in Angriff zu nehmen. Das Wetter tut sein Übriges. Es sind in den nächsten Tagen starke Gewitter und Regenfälle für diese südlichen Regionen angesagt, also machen wir uns auf den Weg um wieder einen großen Sprung nach Norden anzutreten und verabschieden uns von der Surferidylle und dem Easy- Way- of- Living. Wir packen ein wenig davon ein und starten unseren Lukas Richtung Norden.