Die letzten Tage verbrachten wir auf einem Platz in St. Jean du Monts. Wir haben versucht dem Wetter auszuweichen und dem Gewitter und den Regenfällen, die dieses Frühsommerwochenende so schnell beendet hatten. Wir wechselten also einfach die Küste und überspringen erneut die Bretagne (wie schon bei der ersten Tour). Legten also ein ganzes Stück weg zurück und kamen erste am späten Abend in Saint Jean du Monts an. Also beschlossen wir die nächsten zwei Nächte und Tage auch komplett hier zu verbringen und erst am Donnerstag weiterzufahren. Also was machen wir jetzt mit so einem kompletten Tag? Ja, wir schnallen unsere Schuhe an und gehen WANDERN!
Wer uns schon ein wenig kennt, weiß, dass wandern so eigentlich gar nicht unser Ding ist. Dennoch passiert es uns im Urlaub immer wieder, da geht man mal eben los, die nähere Umgebung erkunden und schon ist man um die halbe Stadt oder quer durch ein Naturschutzgebiet gewandert. Aber für genau diese „ungeplanten Zufälle“ hat uns ja unsere Prägezeit der Tugenden und die Marke mit der Wolfstatze vorberietet. Wo man sich immer fragt, wozu braucht der Ottonormal Verbraucher beim Leergut wegbringen oder einkaufen einen Outdoorausrüstung, als würde man den Mount Everest besteigen?? Mit Thermojacken mit Belüftungsschlitzen, die die Luft perfekt um den wandererprobten Körper zirkulieren lässt…Eine All-in-One- Hose, die man je nach Gegebenheit erst auf 2/3 dann auf die Hälfte kürzen kann. Mit Taschen für alles was man braucht. Vom Kompass bis zum Taschensuchscheinwerfer findet alles sein Platzt. Jeder braucht so eine Hose, wenn es nach den Wolfsttatzenverkäufern geht… Wie oft stand ich schon in der Fußgängerzone und wollte mit Hilfe meines Kompasses oder meines Sextanten am Stand der Sterne meine Richtung bestimmen und da fiel mir auf, Mist, den hab ich wohl in der andern Outdoorhose… Also lasst euch gesagt sein.. niemand braucht sowas niemals, geschweigenden er will wirklich sich in der Wildnis durchschlagen oder den Everest besteigen… aber lange rede kurzer Sinn, wir haben beides nicht… Outdoorhose mit Klimbims oder Multifunktionsjacke… und so kommt es, dass wir die 5 Km Wanderung in die nächste Stadt dann ganz einfach so machen, mit Turnschuhen an.
Schnell merken wir, dass es doch nicht so ohne ist.. ganz schön anstrengend… obwohl wir die meiste Zeit nur am Strand entlanglaufen. Bei dem Gegenwind geht man die Strecke gefühlt doppelt… nach dem wir in der Stadt angekommen sind ist es auch längst Mittag und wir kehren hungrig von der ganzen Seeluft in eine Speisestube ein und bestellten Fisch und zum ersten Mal Muscheln. Noch nie gegessen aber die letzten Tage schon öfter gesehen und es hat immer gut gerochen und da wir uns eben nach der Wanderung durch den Meereswind so als echte Seebären fühlen, gibt es eben auch typische Verpflegung. Die Muscheln schmecken überraschend gut. Sollte man tatsächlich gerade an der Atlantikküste mal gemacht haben. Also streichen wir das von unserer Bucket-List und wandern wieder zurück zu unserem Lukas. Die Schönheit der Dünenlandschaft, die wir bei unserm Rückweg durchqueren macht uns den Weg leicht.Es ist wirklich eine beeindruckende Natur, die hier der Atlantik, das leicht raue Klima und die Zeit geformt haben. Schöne Pflanzen aller Art säumen unseren Weg und es riecht einfach fantastisch.
Wieder “Zuhause im Lukas“ überlegen wir dann wie wir weitermachen wollen… es muss wieder Sonne her und zwar schnell… oder eben Stadt… da auf der Wetterkarte erstmal keine Besserung zu sehne ist beschließen wir La Rochelle anzusteuern, da wir uns an den schönen stadtnahen Stellplatz erinnern, der nun für so wechselhaftes Wetter genau richtig erscheint. Also Sachen gepackt und am nächsten Morgen weiter die Küste entlang gen Süden…
Zunächst einmal sind Wanderschuhe zum Wandern, Turnschuhe zum Turnen und so weiter (u.a sind Schlittschuhe zum….). Wanderhosen sind zum Wandern, Jogginghosen sind zum Joggen, aber wofür sind Outdoorhosen?, …egal. Aber Ihr hattet den Gegenwind erwähnt (Bei dem Gegenwind geht man die Strecke gefühlt doppelt… ). Also hättet Ihr eine Windjacke im Gepäck haben müssen. Ihr seht, die Industrie hat für alles eine Lösung.
Noch eine schöne Zeit für euch beide.
Kommt gesund wieder.
Dann hätten wir wohl eher eine Gegenwindjacke gebraucht als eine Windjacke… wir hatten ja schließlich Gegenwind 😉
Wenn du eine Rückenwindjacke hast, ausziehen und auf Links drehen. Schon fertig.
Ich bin`s noch einmal:
-Wieder “Zuhause im Lukas“ überlegen wir…- war im Text erwähnt. Genau so habe ich es empfunden, als ich mit Toni eine Reise machte…